Focussierende Trauma-Arbeit
Sigrid Patzak und Gisela Höhl laden ein zu drei Seminaren „Mit Focusing traumaspezifisch begleiten“.
Das, was uns im Focusing so zentral und wichtig erscheint, nämlich einen freien Raum und Abstand zu Gefühlen, Empfindungen, Gedanken und anderen Aspekten herzustellen und dies als Teil von uns empfinden zu können, erleben Menschen, die an den Folgen von traumatisierenden Erfahrungen leiden, häufig als besonders schwierig. Wenn wir auch diesen Menschen das heilsame an der Focusing-Haltung erfahrbar machen möchten, hilft die Einbeziehung traumaspezifischer Ansätze. Schritte entwickeln, zu helfen, die ursprünglich Unerträgliches und Unsagbares wahrnehmbar und benennbar machen (auch ohne Worte) , damit eine Beziehung zu dem, was als überwältigend und extrem bedrohlich bislang erfahren wird, entstehen kann, ist das Kernstück unserer Focusing – Haltung.
Voraussetzungen: berufliche Tätigkeit im sozialen, pädagogischen, medizinischen, therapeutischen, beratenden, spirituell-seelsorgerischen oder psychosozialen Bereich; Ausbildung in Focusing + Weiterbildung in Focusing-Therapie: Essentials
Umfang und Kosten: drei Traumaseminare
(je 32 Seminarstunden, zu den Seminaren jeweils € 520,-)
Abschluss: Gesamtteilnahmebescheinigung „Focusing-Therapie: Trauma“
Ziel: Vertiefte Kompetenz im Umgang mit posttraumatischen Belastungssituationen, Integration des Traumaansatzes in die focusing-orientierte Arbeit

Für Kolleginnen und Kollegen, die ihre Focusing-Kompetenz, ihr Focusingtherapeutisches Arbeiten mit Menschen nach traumatisierenden Erfahrungen vertiefen möchten. Inhalte werden u.a. sein: Freiraum schaffen mit traumatisierten Menschen, die Bedeutung von äußerer und innerer Sicherheit in der Begleitung, Arbeit mit inneren Anteilen, Traumaentlastung und -verarbeitung, Selbstfürsorge und Achtsamkeit für BegleiterInnen und TherapeutInnen.
„Wir staunen auch noch nach vielen Jahren in der Begleitung und Therapie mit Menschen die extrem Belastendes erlebt haben, wie Lebenskraft wieder spürbar und Selbstheilungskräfte wirksam sind.“
Weiterbildungsinhalte und Arbeitsformen:
Focusingtherapeutisches Arbeiten mit Menschen nach traumatisierenden Erfahrungen
3 Seminare
Seminar 1
Freiraum schaffen mit traumatisierten Menschen
Unsere im Focusing üblichen Schritte, um Freiraum herzustellen, reichen teilweise bei (mehrfach) traumatisierten Menschen nicht aus. Bei einigen Menschen mit komplexen Traumatisierungen in Kindheit- und Jugend ist die Aufmerksamkeitslenkung auf sich selbst bzw. den Körper und den inneren Erlebensraum ohne spezifische Unterstützung sonst kaum möglich. Wir werden verschiedene hilfreiche Elemente aus traumaspezifischen Beratungs- und Therapieansätzen in die Focusing Methode integrieren, um auch zu extrem belastenden Erfahrungen einen hilfreichen Abstand und den Körper (wieder) als Ort angenehmer Empfindungen erleben zu können. Darüber hinaus wird es um die Entwicklung eines Verständnisses, was traumatische Erfahrungen kennzeichnet und um Stabilisierungsschritte gehen: um traumatischen Stress, Traumafolgen und Symptome als Bewältigungsstrategien, um hilfreiche sog. psychoedukative Elemente, sog. Skills, Strategien, die das Erleben von Selbstwirksamkeit und -beruhigung möglich machen, um das „Herausfinden vorhandener Ressourcen, und um das Arbeiten mit Imagination.
Seminar 2
Die Bedeutung von äußerer und innerer Sicherheit in der Begleitung von KlientInnen mit traumatisierenden Erfahrungen
Spezifische Schritte wenn ein Erleben innerer Sicherheit bereits möglich ist
Äußere Sicherheit, d.h. heute keine emotionale, körperliche oder sexuelle Gewalt oder Bedrohung zu erleben und eine sichere, tragfähige und hilfreiche (therapeutische) Arbeitsbeziehung sind Grundvoraussetzung um (wieder) innere Sicherheit zu erlangen. Wie das gelingen kann, welche Schritte und Interventionen hilfreich sind und welche erneuten traumatischen Stress auslösen können, wollen wir in diesem Seminar erarbeiten. Die Grundhaltungen im Focusing sind uns dabei Wegweiser für eine traumasensible Begleitung.
Die Arbeit mit inneren Anteilen ist im Focusing ein zentraler methodischer Schritt. Durch das Partialisieren kann jedes Gefühl oder Thema zu einem Etwas werden. In diesem 2. Seminar werden wir uns mit spezifischen Möglichkeiten im Umgang mit traumatisierten Anteilen -den verletzten und den verletzenden- und wie diese im Hier und Heute ein Gefühl von Sicherheit entwickeln können, beschäftigen. Dafür nuützen wir Imagination, Gestaltung, Körpermethoden, das Arbeiten mit der inneren Landkarte und dem inneren Team.
Seminar 3 Focussierende Trauma-Arbeit
Auffrischung und Weiterentwicklung des traumaspezifischen Ansatzes in der focussierenden Trauma-Arbeit
Wir wollen eine Auffrischung und Vertiefung des bereits in Seminar 1 und 2 erarbeiteten Verständnisses der Auswirkungen von traumatisierenden Erfahrungen auf den menschlichen Organismus und einen, Verarbeitung unterstützenden, Umgang damit geben. Zentral wird wieder sein, die Verknüpfung der vertrauten Focusingschritte mit Elementen aus traumaspezifischen Ansätzen wie PITT nach L. Reddemann und Struktureller Dissoziation nach E. Nijenhuis u.a. einzuüben und dabei einen Schwerpunkt auf körperorientierte Begleitung zu setzen. Daneben ist es uns ein Anliegen, den Blick auf die spezifischen Überlebens-Kräfte zu lenken. Wenn es möglich ist, gemeinsam herauszuarbeiten, welche ganz eigene Kraft das (Über-) Leben ermöglicht hat, setzt dies oft eine große Dankbarkeit und Selbst-Wertschätzung frei.
Es wird die Möglichkeit zu Supervision im Seminar geben und wir werden uns immer wieder der für uns selbst notwendigen Selbstfürsorge widmen.
Zielgruppe: Alle, die Seminar 1 und 2 der Focussierenden Trauma-Arbeit und Focusingleute, die ein Einführungsseminar z.B. bei Frau Reddemann besucht haben
Deutsches Focusing Institut DFI
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