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Gene Gendlin

Gene Gendlin - Der Begründer von Focusing

gene gendlinEugene T. Gendlin wurde als Eugen Gendelin am 25. Dezember 1926 in Wien geboren. Seine Mutter Sylvia Tobell stammte aus Triest, sein Vater Leonid kam aus Daschev in der Ukraine. Eugen war ihr einziges Kind. Er besuchte die Volkschule und die ersten beiden Jahre der Oberrealschule, dann musste die jüdische Familie vor den Nazis fliehen: Im September 1938 verließ sie Wien, gelangte auf abenteuerlichem Weg (vgl. Korbei 1994) über Holland im Januar 1939 in die USA und ließ sich in Chicago nieder. Fortan nannten sie sich Gendlin und Eugen wurde Gene gerufen.

Gendlin vollendete seine Schulbildung, diente im letzten Kriegsjahr in der US-Navy und begann 1948 mit dem Studium der Philosophie an der Universität von Chicago. 1950 schrieb er seine Abschlussarbeit für den Master of Arts über „Wilhelm Dilthey and the problem of comprehending human significance in the science of man“; bereits während seines weiteren Studiums veröffentlichte er mehrere Arbeiten, z.B. „A process concept of relationship“ (1957), 1958 promovierte er über „The function of experiencing in symbolization“.

Im Alter von 25 Jahren hatte Gendlin seine eigenen philosophischen Gedanken so weit entworfen, dass er beschloss, sie in der Praxis zu überprüfen; diese fand er im Counseling Center der Universität, das damals von Carl Rogers geleitet wurde. Rogers, der auch eine Professur für Psychologie an der Universität von Chicago innehatte, erkannte rasch Gendlins theoretische Begabung – und Gendlin die Notwendigkeit einer eigenen Psychotherapie. Rogers übertrug ihm eine Reihe von Forschungsarbeiten, und Gendlin begann, selbst mit Klienten zu arbeiten.

1957 übernahm er die Funktion des Research Director in dem von Rogers geleiteten großen Forschungsprojekt mit schizophrenen Patienten am Mendota State Hospital der Universität von Wisconsin.

1962 erschien die erste Gesamtdarstellung seines philosophischen Ansatzes als Buch: „Experiencing and the creation of meaning. A philosophical and psychological approach to the subjective“. 1963 wurde Gendlin Associate Professor an den Departments Philosophy und Behavioral Sciences der Universität von Chicago. Im selben Jahr gründete er die Zeitschrift „Psychotherapy: Theory, Research and Practice“, das offizielle Organ der Abteilung Psychotherapie der American Psychological Association (APA), dessen Herausgeber er bis 1976 war.

Anfang der 80er Jahre war Gendlin als Gastprofessor an Universitäten in Belgien, Japan und New York tätig. Hier arbeitete er die experienziellen Konzepte und Methoden seines Verständnisses von Träumen und ihrer „Deutung“ aus („Let your body interpret your dreams“ 1986; dt. 1987); von 1992 bis 1997 leitete er Seminare auf der Internationalen Focusing Sommerschule in Deutschland und verfasste mehrere Lehrbücher.

1997 fand an der Universität von Chicago die Konferenz „After Postmodernism“ statt, auf der Gendlins philosophische Arbeit im Mittelpunkt stand (Levin 1997); er selbst konnte wegen eines schweren Autounfalls nur beschränkt daran teilnehmen.

Sein besonderes Interesse gilt der Frage, wie philosophisches Denken eine Praxis für alle werden könnte. Zu diesem Zweck entwickelt er TAE (Thinking at the Edge; 2002) als eine für jedermann lernbare Methode, neu und frisch zu denken und eigenständig Konzepte zu bilden.

Auch in seiner psychotherapeutischen Arbeit ist Gendlins philosophische Methode ständig wirksam: als Praxis der spezifischen Wechselwirkung zwischen Erleben und Begriffen. Daraus ergeben sich experienzielle, also erlebensbezogene Konzepte, theoretische wie methodische. Seine über 200 Veröffentlichungen werden durchzogen von einem Strang permanenter Weiterentwicklung seines Philosophierens. Er verfasste zahlreiche Publikationen, in denen er einzelne Aspekte seiner philosophischen und therapeutischen Arbeit spezifiziert und weiterentwickelt, schließlich in den letzten Jahren philosophische Veröffentlichungen auch für ein Laienpublikum.

Gendlin, allen Äußerlichkeiten abhold, hat sich nie systematisch um die organisierte Verbreitung seiner Arbeit gekümmert. Erst in den letzten Jahren bemüht sich Gendlins Frau Marion Hendricks als Direktorin des Focusing Institute New York um eine gewisse Koordination der weltweiten Focusing-Aktivitäten.

Gene Gendlin kommt zur Int. Focusing Sommerschule ins DAF und leitet von 1992 bis 1997 Seminare. Er hat intensiven Austausch mit den AusbilderInnen des DAF. Dabei wurden auch die Grundstrukturen der Focusing-Therapie entwickelt.

Eugene Gendlin hat sich selbst immer als Klientenzentrierten Psychotherapeuten verstanden und betont, er würde sich dem Focusing nicht mehr zugehörig fühlen, wenn es die klientenzentrierten Prinzipien verließe. Er hat den Personzentrierten Ansatz nicht nur auf philosophische Füße gestellt, sondern ihn auch methodisch spezifiziert und erweitert, indem er besonders die Prozesse, die im Rahmen der von Carl Rogers geforderten Beziehung in der Person des Klienten geschehen, genau erforscht hat. „Gendlins Leistung und Bedeutung wird erst nach und nach klar – vielleicht ein Zeichen für die Qualität des Paradigmenwechsels, die sein Werk in der psychologischen, aber auch philosophischen Welt herausfordert“ (Feuerstein 2000, S. 95).

Gendlin starb in New York am 01.05.2017 im Alter von 90 Jahren.

Hier sind seine auch zum Teil unveröffentlichten Artikel zu finden: Gendlins Online Library: http://www.focusing.org/gendlin/gol_intro.asp

Gene Gendlins Bücher in deutscher Sprache: siehe im Onlineshop Link

Eugene T. Gendlin received his Ph.D. in philosophy from the University of Chicago and taught there from 1963 to 1995. His philosophical work on "Philosophy of the Implicit" has been important in many fields. His philosophical books and articles include Experiencing and the Creation of Meaning, (in paperback) and Language Beyond Post-Modernism: Saying and Thinking In Gendlin's Philosophy (edited by David Levin), and A Process Model.

Gendlin has been honored four times by the American Psychological Association for his development of Experiential Psychotherapy. He received the first "Distinguished Professional Psychologist of the Year" award from the Clinical Division, an award from the Philosophical Psychology Division, and he and The International Focusing Institute received an award from the Humanistic Division in August of 2000. In 2010 he was again honored with Division 24's highest award-- Award for Distinguished Theoretical and Philosophical Contributions to Psychology. In 2008 he was awarded the Viktor Frankl prize by the city of Vienna and the Viktor Frankl Family Foundation.

He was a founder and editor for many years of the American Psychological Association's Clinical Division Journal, Psychotherapy: Theory Research and Practice. His book, Focusing, has sold over 500,000 copies and is translated into 17 languages. His other books include, Let Your Body Interpret Your Dreams, and Focusing-Oriented Psychotherapy.

He is internationally recognized as a major American philosopher and psychologist.

Click here for a complete bibliography of Gendlin's philosophical and psychological publications. You might like to browse the Gendlin Online Library.

Weitere Youtube Videos von Gene Gendlin

Gene: What is Focusing

Gene: Thinking

Gene: Focusing alone

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