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Der Focusing-Blog

Den Focusing Prozess begleiten – die Wirkung meiner Stimme

Den Focusing Prozess begleiten – die Wirkung meiner Stimme

Ein Beitrag von Dagmar Claus

 

„Interaction first“ sagt Gene Gendlin und er meint damit, dass wir uns im Moment der Begegnung mit einem anderen Menschen schon verändern.

Eigentlich eine ganz normale Sache, treten wir doch einer Verkäuferin im Laden anders gegenüber als unserem Partner. Vor einem schwierigen Gespräch richten wir uns auf, bevor wir den Raum betreten, wollen wir um etwas bitten, geht unsere Stimme eventuell in eine höhere Lage.

Körperhaltung, Stimme, Sprechweisen sind immer situativ bedingt, auch wenn wir das vielleicht nicht bewusst wahrnehmen und das meint Gene Gendlin damit, er möchte uns sensibilisieren für die vielen kleinen und kleinsten Reaktionen unseres Körpers.

Im Focusing Prozess nun geben wir der Begegnung Raum und Zeit. Wir nehmen die Veränderungen wahr, im Atem, in der Körperhaltung, in der Mimik und in der Stimme.
Tastend, suchend forschend, beschreibt der Klient was gerade geschieht, sucht nach einer Möglichkeit das ‚noch nicht Gewußte aber Gespürte‘ auszudrücken. Die Stimme ist dabei manchmal leise, oder staunend, kommt zögernd, ob es jetzt dem Empfinden entspricht.

Unsere Stimme ist einzigartig, die Stimmbänder sind Muskulatur, die durch den Atem in Schwingung gebracht wird, wodurch der Ton entsteht.

Aber dieser Vorgang wird geprägt durch die Familie, das kulturelle Umfeld und die sozialen Strukturen der Gesellschaft. Unsere Stimme ist erlernt.
Man nennt die Stimme auch „den Spiegel der Seele“, Wohlbefinden, Angst, Freude drücken sich stimmlich aus und sind für andere hörbar.
Wenn wir nun im Begleiten des Focusing Prozesses zuhören bekommen wir über das Gesagte hinaus schon viele Informationen – die wir nicht bewerten oder analysieren – sondern die auch in uns schwingen sollten und die unser ‚saying back‘ beeinflussen.
Aus diesem Grund ist es hilfreich über die eigene Stimmwirkung Bescheid zu wissen und unser Spektrum an stimmlicher Präsenz zu erweitern. So können wir bewußt und authentisch (nicht nur) im ‚saying back‘ und ‚responding‘ am Focusing Prozess mitwirken.

Vielleicht hast du Lust Gedichte laut zu lesen – das ist eine gute Gelegenheit spielerisch mit den verschiedenen Ausdrucksmöglichkeiten umzugehen und die eigene Bandbreite zu erforschen. Ein Lieblingsgedicht kann sich so jeden Tag anders anhören und wie verändert es sich/dich wenn es jemand hört? Wenn ihr es gemeinsam hört? Interaction…..

In meinem Kurs bei der Focusing Konferenz 2024 möchte ich durch diese kreative und spielerisch Arbeit an Lyrik die Spielräume für unser Sprechen und die Stimme erweitern. Lyrik ist immer eine sehr persönliche Art sich auszudrücken und es ist spannend zu erleben, wie unterschiedlich ein Gedicht gelesen, interpretiert und gesprochen werden kann. Das kann uns öffnen für die unterschiedlichen Ausdrucksweisen, denen wir beim Focusing begegnen. Ich gebe dann auch Anleitungen wie man die Stimme und Ausdruck trainieren kann.

 

 


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